A new urban Room for Paris

Die Galeries Lafayette – eines der ältesten Kaufhäuser Frankreichs und bemerkenswert wegen seiner Jugendstilarchitektur – eröffneten zusätzlich zum Stammhaus an der Opéra de Paris im Frühjahr 2019 ein neues Modehaus an der Champs-Élysées und treffen dank des Einsatzes eines neuen hybriden Einzelhandelsmodells absolut den Nerv der Zeit: Die Idee der Gestalter sieht dabei vor, die Galeries mit der umliegenden Stadt zu verbinden und darüber hinaus in Zeiten des aussterbenden Einzelhandels die potenzielle Kundschaft mit kreativen und erlebnisreichen Ansätzen wieder zu schlendernden Passanten zu machen.

Hierfür hat BIG, das dänische Kreativkollektiv aus Architekten, Designern, Forschern und Erfindern, ein Konzept entwickelt, das sowohl der Textur des historischen Gebäudes Tribut zollt als auch smarte Neuinterpretationen antiker Materialien zulässt. Raffinierte, architektonische Elemente laden zum Betreten des Gebäudes ein, während sich das im Erdgeschoss befindliche Atrium dank der monumentalen Glaskuppel im besten Licht zeigt. Hier werden Modeschauen präsentiert, besondere Events realisiert und die Menschen auf offensive Weise mit den diversen Markenwelten verbunden.

Auch Möbel bekommen eine neue Bedeutung und werden zu Artefakten, indem beispielsweise ineinander geflochtene Teppiche zu Umkleidekabinen umfunktioniert werden. Über eine imposante Treppe gelangen Einkaufende in den ersten Stock, der ein echtes Mekka für Liebhabende experimentierfreudiger und aufstrebender Marken darstellt. Ein goldener Ring aus perforiertem Metall umschließt hier die Säulen und schafft zum Atrium ausgerichtete Nischen und Einbuchtungen, die als Produktpräsentationsflächen genutzt werden. Alles in allem hat BIG so einen neuen urbanen Raum für Paris manifestiert und damit für die Wiederbelebung der weltberühmten Allee gesorgt.